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Göttinger Fachstelle Sucht beteiligt sich an Aktionstag Glückspielsucht

Wed, 25 Sep 2024 07:47:54 +0000 von Olga Effler

Die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, eine Einrichtung des
Diakonieverbands im Ev.‐luth. Kirchenkreis Göttingen‐Münden, macht anlässlich des
bundesweiten Aktionstags Glücksspielsucht am 25. September auf die Gefahr von Sportwetten
aufmerksam. Der Aktionstag steht 2024 unter dem Motto „Sportwetten: Der Einsatz ist höher
als du denkst“.

„Sportwetten sind kein harmloser Zeitvertreib – sie bergen ein hohes Suchtpotenzial und
vermitteln insbesondere jungen Menschen fälschlicherweise das Gefühl, mit ihrem Sportwissen
dauerhaft gewinnen zu können,“ erklärt Suchttherapeutin Kristin Otte von der Fachstelle für
Sucht und Suchtprävention. „Doch der Ausgang eines Fußballspiels ist nicht vorhersehbar. Ein
Gewinn ist niemals garantiert und die Verluste können massiv sein. Am Ende geht der
eigentliche Spaß am Sport verloren, denn wirklich guter Sport braucht keine Wetten.“

Im Sportjahr 2024, geprägt von der Fußball‐Europameisterschaft und den Olympischen Spielen,
erlebt der Markt für Sportwetten einen Boom. Die Werbung großer Anbieter wie Tipico, betano
oder bwin ist allgegenwärtig – ob auf Dauerbannern in den Stadien, im Fernsehen oder im
Internet. Das Geschäft mit den Sportwetten bringt den Betreibern Milliarden ein. Während
viele Menschen nur gelegentlich an Tipprunden oder Pferdewetten teilnehmen, entwickeln
mehr als 19 Prozent der Sportwettenden eine Glücksspielstörung1. Was als harmloses
Vergnügen beginnt, endet für viele in einer unkontrollierbaren Suchtdynamik. Die Folgen sind
oft verheerend: von hoher Verschuldung bis hin zu Suizidgedanken.

Um die niedersächsische Bevölkerung für die Risiken von Sportwetten zu sensibilisieren, sind
am diesjährigen Aktionstag gegen Glücksspielsucht 24 Glücksspielfachkräfte landesweit mit
unterschiedlichen Aktionen im Einsatz. Sie informieren die Öffentlichkeit über kostenlose und
anonyme Beratungsangebote und setzen sich für Präventionsarbeit ein. In Göttingen wird Otte
an verschiedenen öffentlichen Stellen, wie dem Platz vor dem Alten Rathaus oder im Innenhof
des Forums Kirche und Diakonie, wo die Suchtberatung ihren Sitz hat, mit einem Straßenkreide‐
Spruch in XXL auf die Gefahr von Glücksspielsucht aufmerksam machen.

An Schulen und Jugendeinrichtungen in Niedersachsen wird es wieder den Präventionsparcours
Abgezockt! geben. Die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat
die Schirmherrschaft für den Parcours übernommen. „Prävention ist der Schlüssel, um das
Risiko einer Glücksspielsucht zu reduzieren und Betroffene rechtzeitig zu unterstützen.
Besonders Jugendliche sind anfällig für die Verlockungen des Glücksspiels. Es ist entscheidend,
dass wir frühzeitig aufklären und den Schutz dieser jungen Menschen sicherstellen,“ betont
Ministerin Behrens. Im vergangenen Jahr erreichte der Abgezockt!‐Parcours über 1.600
Jugendliche und junge Erwachsene, die für die Gefahren von Glücksspielen sensibilisiert
wurden.
Quelle: FSP
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