Ab sofort bieten wir wieder eine offene Sprechstunde für die Themen Alkohol, Medikamente, Glücksspiel und Medienkonsum an! Diese findet immer mittwochs von 11.30 bis 13.00 Uhr in der Neustadt 18 in Göttingen statt.
In dieser Zeit können Sie ohne Termine zum Erstgespräch vorbeikommen.
Die Wanderausstellung „Sünde? Oder Spaß? Oder selbst schuld?“ der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der Caritas Südniedersachsen kommt nach Göttingen. Im Foyer des Kreishauses, Reinhäuser Landstraße 4, wird sie von Mittwoch, 30. Oktober, ab 15:30 Uhr, bis einschließlich Montag, 11. November, zu sehen sein. Zugänglich sind die Infofolien montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr. Ein ausliegender Flyer zur Ausstellung kann mitgenommen werden. Begleitende Präventionsveranstaltungen bietet die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, eine Einrichtung des Diakonieverbands im Kirchenkreis Göttingen-Münden an.
Die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention, eine Einrichtung des Diakonieverbands im Ev.‐luth. Kirchenkreis Göttingen‐Münden, macht anlässlich des bundesweiten Aktionstags Glücksspielsucht am 25. September auf die Gefahr von Sportwetten aufmerksam. Der Aktionstag steht 2024 unter dem Motto „Sportwetten: Der Einsatz ist höher als du denkst“.
„Sportwetten sind kein harmloser Zeitvertreib – sie bergen ein hohes Suchtpotenzial und vermitteln insbesondere jungen Menschen fälschlicherweise das Gefühl, mit ihrem Sportwissen dauerhaft gewinnen zu können,“ erklärt Suchttherapeutin Kristin Otte von der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention. „Doch der Ausgang eines Fußballspiels ist nicht vorhersehbar. Ein Gewinn ist niemals garantiert und die Verluste können massiv sein. Am Ende geht der eigentliche Spaß am Sport verloren, denn wirklich guter Sport braucht keine Wetten.“
Im Sportjahr 2024, geprägt von der Fußball‐Europameisterschaft und den Olympischen Spielen, erlebt der Markt für Sportwetten einen Boom. Die Werbung großer Anbieter wie Tipico, betano oder bwin ist allgegenwärtig – ob auf Dauerbannern in den Stadien, im Fernsehen oder im Internet. Das Geschäft mit den Sportwetten bringt den Betreibern Milliarden ein. Während viele Menschen nur gelegentlich an Tipprunden oder Pferdewetten teilnehmen, entwickeln mehr als 19 Prozent der Sportwettenden eine Glücksspielstörung1. Was als harmloses Vergnügen beginnt, endet für viele in einer unkontrollierbaren Suchtdynamik. Die Folgen sind oft verheerend: von hoher Verschuldung bis hin zu Suizidgedanken.
Um die niedersächsische Bevölkerung für die Risiken von Sportwetten zu sensibilisieren, sind am diesjährigen Aktionstag gegen Glücksspielsucht 24 Glücksspielfachkräfte landesweit mit unterschiedlichen Aktionen im Einsatz. Sie informieren die Öffentlichkeit über kostenlose und anonyme Beratungsangebote und setzen sich für Präventionsarbeit ein. In Göttingen wird Otte an verschiedenen öffentlichen Stellen, wie dem Platz vor dem Alten Rathaus oder im Innenhof des Forums Kirche und Diakonie, wo die Suchtberatung ihren Sitz hat, mit einem Straßenkreide‐ Spruch in XXL auf die Gefahr von Glücksspielsucht aufmerksam machen.
An Schulen und Jugendeinrichtungen in Niedersachsen wird es wieder den Präventionsparcours Abgezockt! geben. Die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat die Schirmherrschaft für den Parcours übernommen. „Prävention ist der Schlüssel, um das Risiko einer Glücksspielsucht zu reduzieren und Betroffene rechtzeitig zu unterstützen. Besonders Jugendliche sind anfällig für die Verlockungen des Glücksspiels. Es ist entscheidend, dass wir frühzeitig aufklären und den Schutz dieser jungen Menschen sicherstellen,“ betont Ministerin Behrens. Im vergangenen Jahr erreichte der Abgezockt!‐Parcours über 1.600 Jugendliche und junge Erwachsene, die für die Gefahren von Glücksspielen sensibilisiert wurden.
Bei der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland werden wieder Millionen Fußballfans vor den TV-Geräten, beim Public Viewing und in den Stadien mit ihrer Mannschaft mitfiebern. Doch eines darf man neben der elektrisierenden Atmosphäre und den sportlichen Höchstleistungen nicht vergessen: Sport ist ein Milliardengeschäft – insbesondere für die Anbieter von Sportwetten. Sie locken Millionen von Menschen in ihre Wettbüros und auf ihre Websites, versprechen viel Spaß beim Wetten und natürlich schnelle und hohe Gewinne. Doch hinter diesem vermeintlichen Spaß verbirgt sich eine ernsthafte Gefahr.
Aus diesem Grund starten die Glücksspielfachkräfte in Niedersachsen aus 24 Suchtberatungsstellen eine neue Präventionskampagne, um auf die Gefahren von Sportwetten aufmerksam zu machen. Mit einer Kartenaktion, bei der gelbe und rote Karten verteilt werden, soll die Öffentlichkeit für die Risiken von Sportwetten sensibilisiert werden.
„Sportwetten sind Glücksspiele – sie sind gefährlich, weisen ein hohes Suchtpotenzial auf und vermitteln vor allem jungen Menschen den Eindruck, sie könnten mit Wissen über Sport dauerhaft gewinnen,“ so Kristin Otte, Glücksspielfachkraft der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention des Diakonieverbands im Kirchenkreis Göttingen-Münden. Der Ausgang eines Fußballspiels kann allerdings nicht vorhergesagt werden und damit ist ein Gewinn nicht garantiert.
Im Rahmen der City-Card Aktion werden zur EM in 11 verschiedenen niedersächsischen Städten, darunter auch Göttingen, rote und gelbe City Cards in Gaststätten und Veranstaltungsorten kostenlos ausgelegt. Diese Karten enthalten präventive Aussagen und Hinweise zum Hilfeangebot.
Die gelben Karten werden genutzt, um vor den ersten Anzeichen einer problematischen Sportwettennutzung zu warnen und den Menschen zu signalisieren, dass sie sich im Gefahrenbereich befinden und ihr Verhalten kritisch reflektieren sollten. Die roten Karten stehen für die ernsthaften Gefahren und möglichen negativen Folgen einer unkontrollierten Sportwettennutzung. Sie sind ein klares Signal, dass dringender Handlungsbedarf besteht, das Wettverhalten so nicht fortgesetzt und professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden sollte.
In Niedersachsen können rund 500.000 Menschen als glücksspielsüchtig bzw. -suchtgefährdet bezeichnet werden[1].
[1] Abgeleitet aus den Zahlen von: Buth, S./ Meyer, G. & Kalke, J. (2024): Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogene Probleme in der Bevölkerung – Ergebnisse des Glücksspiel-Survey 2023. Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD), Hamburg.